In den Platonischen Dialogen wird immer wieder auch darüber diskutiert, ob das von Sokrates bevorzugte dialektische Gespräch (in dem einer fragt und der andere antwortet) die richtige Form der philosophischen AuseinanderSetzung ist. Dabei wird erörtert, welche Ziele man mit einem solchen Gespräch verfolgt und wie ein solches Gespräch geführt werden muß, um diese Ziele zu erreichen. So ist es für dialektische Gespräche wesentlich, daß allen Aussagen, aus denen sich eine Argumentation zusammenSetzt, eine Zustimmung entweder gegeben oder verweigert wird. Diese Zustimmungen müssen jedoch bestimmten Bedingungen genügen, um als aussagekräftige und wahrheitszuträgliche Zustimmungen gelten zu können. Deshalb werden in den Platonischen Dialogen nicht nur die Zustimmungen im dialektischen Gespräch dargestellt, sondern auch die besonderen Merkmale beschrieben, durch die sie zu qualifizierten oder unqualifizierten Zustimmungen werden. Die Gesprächsteilnehmer müssen bestimmte dialektische Regeln beachten und besondere dialektische Tugenden besitzen. Das vorliegende Buch bietet eine umfassende Analyse dieser Selbstthematisierungen des dialektischen Gesprächs.
Dieses Buch weist nach, dass sich bei Aristoteles die Bestimmungen zu unterschiedlichen Formen von Gemeinschaft und zur Seelenlehre nur in wechselseitiger Abhängigkeit voneinander verstehen lassen. Darüber hinaus zeigt sich, dass diesem Verständnis des Gemeinschaftlichen und Individuellen eine holistische Ontologie und eine von ihr weitgehend unabhängige Ethikkonzeption zugrunde liegt. Schließlich wird über die Analyse der unterschiedlichen Formen menschlicher Eudaimonie und Autarkie die These begründet, dass eine an der aristotelischen Ethik und Politik orientierte Position gerade heute eine attraktive Alternative zu modernen deontologischen Ethikkonzeptionen und Vertragstheorien bildet.
Der Band I enthält insgesamt neun Beiträge zur Philosophie des Aristoteles. Sechs Aufsätze gelten Themen der aristotelischen Logik und Ontologie; diskutiert werden Fragen der Deutung der Analytica Priora und der Topik/Metaphysik. Die übrigen Beiträge befassen sich mit der Wahrnehmungstheorie des Aristoteles und mit Themen seiner praktischen Philosophie: der Unterscheidung von Praxis (Handeln) und Poiesis (Herstellen) sowie dem Begriff der Klugheit (Phronesis).
Der Band II enthält sechzehn Beiträge zur Geschichte der Philosophie: Elf sind Philosophen der griechischen Antike gewidmet, acht davon Platon, die übrigen vorsokratischen Philosophen (Parmenides und Empedokles) sowie der hellenistischen Philosophie. In den Aufsätzen zur Philosophie der Neuzeit werden Descartes, Spinoza, Leibniz und Kant diskutiert.
Platon gilt als der Begründer der europäischen Philosophie. Die Zahl der Veröffentlichungen zu seinen Werken ist fast unübersehbar geworden; der letzte Versuch einer Gesamtdarstellung der platonischen Philosophie liegt über 50 Jahre zurück. Nach der Publikation zahlreicher, bedeutender Monographien und Aufsätze zu fast allen wichtigen Fragen der Philosophie und nach intensiver Beschäftigung mit dem platonischen Werk legt Franz von Kutschera nun eine neue, dreibändige Gesamtinterpretation vor, ein opus magnum, das alle platonischen Dialoge einbezieht und in ihrer chronologischen Folge erörtert. Ausgangspunkt für den Versuch dieser Gesamtdarstellung ist die Überzeugung, daß manche Unsicherheiten bei der Interpretation eines Dialogs sich erst im Lichte späterer Dialoge ausräumen lassen, da Platon seinen Lesern seine Ansichten meist verschlüsselt mitgeteilt hat. Zu fast allen Interpretationsfragen müssen daher mehrere Dialoge miteinander in Beziehung gesetzt werden: So bildet die Gesamtheit der Dialoge ein Netz, ohne das sich viele Gedanken Platons nicht ans Licht bringen lassen. Nicht die zahllosen, immer wieder neu in vielen Einzeluntersuchungen interpretierten Detailfragen der Dialoge stehen im Mittelpunkt dieser Darstellung, sondern der synoptische Zugriff auf das platonische Gesamtwerk. So ist eine Interpretation entstanden, die mit souveräner Klarheit die großen Linien des platonischen Denkens deutlich werden läßt. Von Kutschera erarbeitet eine Reihe wichtiger neuer Ergebnisse: Dazu gehören grundlegende Einsichten wie die, daß sich Platon im zweiten Teil des Parmenides auf eine Logik in mereologischer Gestalt bezieht, die außerordentlich leistungsfähig ist. Er versucht ferner zu zeigen, daß das zentrale Thema der ungeschriebenen Prinzipienlehre eine logische Definition der Zahlen war, der Anzahlen wie der Maßzahlen, während der Kosmos der nicht-mathematischen Ideen nach der Unterscheidung primärer und sekundärer Qualitäten im Theaitetos in der Spätphilosophie Platons deutlich abgewertet wird. Neu sind auch wesentlich verbesserte Interpretationen von Partien einzelner Dialoge wie etwa die Erörterung des Wissens des Wissens im Charmides, der Mängeltheorie des Guten im Lysis, der Definition des Wissens als begründeter wahrer Überzeugung im Theaitetos oder der Erklärung des Nichtseins im Sophisten. So öffnet das Werk einen neuen Blick auf die Philosophie Platons in ihrem ganzen thematischen Reichtum, ihrer Entwicklung und ihrer Aktualität, einen Blick, der einmal mehr deutlich werden läßt, warum Platon nicht nur der Begründer, sondern auch eine der bedeutendsten Gestalten der Philosophie ist.
Platon gilt als der Begründer der europäischen Philosophie. Die Zahl der Veröffentlichungen zu seinen Werken ist fast unübersehbar geworden; der letzte Versuch einer Gesamtdarstellung der platonischen Philosophie liegt über 50 Jahre zurück. Nach der Publikation zahlreicher, bedeutender Monographien und Aufsätze zu fast allen wichtigen Fragen der Philosophie und nach intensiver Beschäftigung mit dem platonischen Werk legt Franz von Kutschera nun eine neue, dreibändige Gesamtinterpretation vor, ein opus magnum, das alle platonischen Dialoge einbezieht und in ihrer chronologischen Folge erörtert. Ausgangspunkt für den Versuch dieser Gesamtdarstellung ist die Überzeugung, daß manche Unsicherheiten bei der Interpretation eines Dialogs sich erst im Lichte späterer Dialoge ausräumen lassen, da Platon seinen Lesern seine Ansichten meist verschlüsselt mitgeteilt hat. Zu fast allen Interpretationsfragen müssen daher mehrere Dialoge miteinander in Beziehung gesetzt werden: So bildet die Gesamtheit der Dialoge ein Netz, ohne das sich viele Gedanken Platons nicht ans Licht bringen lassen. Nicht die zahllosen, immer wieder neu in vielen Einzeluntersuchungen interpretierten Detailfragen der Dialoge stehen im Mittelpunkt dieser Darstellung, sondern der synoptische Zugriff auf das platonische Gesamtwerk. So ist eine Interpretation entstanden, die mit souveräner Klarheit die großen Linien des platonischen Denkens deutlich werden läßt. Von Kutschera erarbeitet eine Reihe wichtiger neuer Ergebnisse: Dazu gehören grundlegende Einsichten wie die, daß sich Platon im zweiten Teil des Parmenides auf eine Logik in mereologischer Gestalt bezieht, die außerordentlich leistungsfähig ist. Er versucht ferner zu zeigen, daß das zentrale Thema der ungeschriebenen Prinzipienlehre eine logische Definition der Zahlen war, der Anzahlen wie der Maßzahlen, während der Kosmos der nicht-mathematischen Ideen nach der Unterscheidung primärer und sekundärer Qualitäten im Theaitetos in der Spätphilosophie Platons deutlich abgewertet wird. Neu sind auch wesentlich verbesserte Interpretationen von Partien einzelner Dialoge wie etwa die Erörterung des Wissens des Wissens im Charmides, der Mängeltheorie des Guten im Lysis, der Definition des Wissens als begründeter wahrer Überzeugung im Theaitetos oder der Erklärung des Nichtseins im Sophisten. So öffnet das Werk einen neuen Blick auf die Philosophie Platons in ihrem ganzen thematischen Reichtum, ihrer Entwicklung und ihrer Aktualität, einen Blick, der einmal mehr deutlich werden läßt, warum Platon nicht nur der Begründer, sondern auch eine der bedeutendsten Gestalten der Philosophie ist.
Platon gilt als der Begründer der europäischen Philosophie. Die Zahl der Veröffentlichungen zu seinen Werken ist fast unübersehbar geworden; der letzte Versuch einer Gesamtdarstellung der platonischen Philosophie liegt über 50 Jahre zurück. Nach der Publikation zahlreicher, bedeutender Monographien und Aufsätze zu fast allen wichtigen Fragen der Philosophie und nach intensiver Beschäftigung mit dem platonischen Werk legt Franz von Kutschera nun eine neue, dreibändige Gesamtinterpretation vor, ein opus magnum, das alle platonischen Dialoge einbezieht und in ihrer chronologischen Folge erörtert. Ausgangspunkt für den Versuch dieser Gesamtdarstellung ist die Überzeugung, daß manche Unsicherheiten bei der Interpretation eines Dialogs sich erst im Lichte späterer Dialoge ausräumen lassen, da Platon seinen Lesern seine Ansichten meist verschlüsselt mitgeteilt hat. Zu fast allen Interpretationsfragen müssen daher mehrere Dialoge miteinander in Beziehung gesetzt werden: So bildet die Gesamtheit der Dialoge ein Netz, ohne das sich viele Gedanken Platons nicht ans Licht bringen lassen. Nicht die zahllosen, immer wieder neu in vielen Einzeluntersuchungen interpretierten Detailfragen der Dialoge stehen im Mittelpunkt dieser Darstellung, sondern der synoptische Zugriff auf das platonische Gesamtwerk. So ist eine Interpretation entstanden, die mit souveräner Klarheit die großen Linien des platonischen Denkens deutlich werden läßt. Von Kutschera erarbeitet eine Reihe wichtiger neuer Ergebnisse: Dazu gehören grundlegende Einsichten wie die, daß sich Platon im zweiten Teil des Parmenides auf eine Logik in mereologischer Gestalt bezieht, die außerordentlich leistungsfähig ist. Er versucht ferner zu zeigen, daß das zentrale Thema der ungeschriebenen Prinzipienlehre eine logische Definition der Zahlen war, der Anzahlen wie der Maßzahlen, während der Kosmos der nicht-mathematischen Ideen nach der Unterscheidung primärer und sekundärer Qualitäten im Theaitetos in der Spätphilosophie Platons deutlich abgewertet wird. Neu sind auch wesentlich verbesserte Interpretationen von Partien einzelner Dialoge wie etwa die Erörterung des Wissens des Wissens im Charmides, der Mängeltheorie des Guten im Lysis, der Definition des Wissens als begründeter wahrer Überzeugung im Theaitetos oder der Erklärung des Nichtseins im Sophisten. So öffnet das Werk einen neuen Blick auf die Philosophie Platons in ihrem ganzen thematischen Reichtum, ihrer Entwicklung und ihrer Aktualität, einen Blick, der einmal mehr deutlich werden läßt, warum Platon nicht nur der Begründer, sondern auch eine der bedeutendsten Gestalten der Philosophie ist.
Die modale Syllogistik des Aristoteles ist für die logische Forschung des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute ein Rätsel. Die Konstruktion einer als Kontrollorgan geeigneten globalen Formalisierung der Logik des Aristoteles konnte bisher nicht durchgeführt werden. Während die assertorische Syllogistik des Aristoteles vollständig in die moderne Logik, genauer: in die einstellige Prädikatenlogik, integriert werden konnte, hat sich die modale Syllogistik des Stagiriten beharrlich dem Versuch einer modal-prädikatenlogischen Interpretation widersetzt. Eine noch zu lösende Aufgabe der modernen Logik besteht daher in der Integration der modalen Syllogistik des Aristoteles in die moderne modale Prädikatenlogik. Auf der Grundlage der modernen Modallogik entwickelt das vorliegende Buch eine textnahe modal-prädikatenlogische Interpretation der modalen Syllogistik des Aristoteles in der Absicht, diese als kohärentes und konsistentes Gebilde nachzuweisen.
Mit Beiträgen von: Wolfgang Künne, Franz von Kutschera, Uwe Meixner, Albert Newen, Ulrich Nortmann, Graham Priest, Jay F. Rosenberg, Paul Thom, Hermann Weidemann, Jan Woleøski, Michael Wolff.