Die Kernthese des Buchs lautet: Menschliche Selbstbestimmung unterliegt einem Maßstab, der für alle Personen gleichermaßen Gültigkeit besitzt. Dieser kantische Gedanke verbindet Autonomie und Ethik zu einem Thema. Damit richtet sich das Buch gegen insbesondere in der Medizinethik weit verbreitete Autonomiekonzeptionen, denen zufolge sich selbst bestimmt, wer den eigenen kontingenten Wünschen entsprechend agiert. Im Buch wird untersucht, welche ethischen sowie konzeptionellen Gründe die Kernthese stützen und welche grundlegenden konzeptionellen Rahmenbestimmungen ein bestimmtes Autonomieverständnis präfigurieren. Die beiden zentralen metaphysischen Bezugspunkte sind hierbei der empiristische Szientismus, der einer kritischen Analyse unterzogen wird, sowie der aristotelische Naturalismus, der als vorzugswürdige Alternative vorgestellt wird. Das Buch verbindet damit eine metaphysische Grundlagenanalyse mit Fragestellungen der angewandten Ethik.
Wo befinden sich Farben? An Gegenständen, im Bewusstsein oder woanders? Seit dem 17. Jahrhundert diskutiert die Philosophie die Frage, wo sich Farben befinden und was sie sind. Während Farbobjektivisten behaupten, Farbe befinde sich klarerweise am Gegenstand und sei eine physikalische Eigenschaft (bspw. eine bestimmte Oberflächeneigenschaft des Gegenstandes), verteidigen Farbsubjektivisten die Auffassung, Farben seien im Bewusstsein und ausschließlich phänomenale Qualitäten (so wie Schmerz). Diese konträren Auffassungen werden im 20. Jahrhundert durch die Phänomenologie in Frage gestellt: Farben befinden sich nicht an Gegenständen oder im Bewusstsein, sondern dazwischen. Wie dieses „dazwischen" zu verstehen ist, wird anhand solcher Autoren wie Husserl, Katz, Merleau-Ponty und Murata deutlich. Unsere Auffassung, was Farben sind, bedarf aufgrund ihrer phänomenologischen Beschreibungen einer Revision.