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Die Wortgeschichte von „Weltanschauung“ ist kurz: Zwischen seinem ersten, eher beiläufigen Auftauchen bei Kant 1790, subjektivierenden Aufladungen in der Romantik und den inflationären Ideologisierungen und Politisierungen von „Weltanschauung“ im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert liegen nur 150 Jahre. Besonders sein Missbrauch durch NS-Ideologen hat das Wort in Verruf gebracht, es lebt aber u.a. im juristischen Sprachgebrauch fort und erlebt in der gegenwärtigen Religionskritik wieder etwas Konjunktur: Dort wird z.T. wieder eine naturalistische „wissenschaftliche Weltanschauung“ in Aussicht gestellt. Als philosophisches Analysewerkzeug hat das Wort aber Potenzial: „Weltanschauung“ könnte nicht nur für religiös-politische Bewertungen stehen, sondern auch für jenes implizite theoretische Koordinatensystem, das jeden Menschen in seinem Verstehen, Denken und Handeln leitet.
Einige Paradoxien markieren dabei vielleicht sogar unüberwindbare Grenzen unseres Wissens. Dieser Band stellt eine Reihe der wichtigsten Paradoxien – Paradoxien der Wahrheit, des Wissens, des Infiniten, der Bestätigung, der Vagheit, der Quantenmechanik, der Zeit, des Visuellen und des Auditiven – sowie Überlegungen zu deren grundlegender Bedeutung aus einer analytisch-philosophischen Perspektive vor. Dabei richtet er sich an interessierte Einsteiger in die Thematik, ohne den Gegenstand dabei zu sehr zu verkürzen.
Neuartige ethische Herausforderungen in Medizin, Biotechnologie, Technik, Umwelt u.a.m. werfen die Frage auf, wie im Kontext einer pluralen Gesellschaft empirisch fundiert und ethisch reflektiert verantwortliche Handlungsempfehlungen, normative Entscheidungen und gesetzliche Regelungen getroffen werden können. Ethik-Kommissionen lassen sich dabei als konkrete Orte angewandter Ethik in praktischer Perspektive verstehen. Doch wie wirken sich die Erfahrungen von Ethik-Kommissionen auf das Ethik-Treiben selbst und das Selbstverständnis als Ethiker aus? Der Band versammelt Beiträge von Ethikern, die vielfältige Erfahrungen in Ethik-Kommissionen gemacht haben.
Jochen Sautermeister war 2014-2017 Inhaber der Stiftungsprofessur für Moraltheologie unter besonderer Berücksichtigung der Moralpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Derzeit ist er Professor für Moraltheologie und Direktor des Moraltheologischen Seminars an der Universität Bonn und seit 2019 Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Er ist Mitglied der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung am Robert-Koch-Institut, des Instituts für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn und des International Xenotransplantation Association Ethics Committee.
Im ersten Teil geht es um Grenzen der Rechtfertigung tödlicher Gewalt, die Staaten ausüben: in Kriegen gegeneinander, aber in Ausnahmelagen des innerstaatlichen Notstands auch gegen die eigenen Bürger.
Eine legitime Form staatlicher Gewalt ist das Strafrecht. Lässt sich sein Begriff aus archaischen Wurzeln von Rache und Vergeltung erhellen? Setzt strafrechtliche Schuld den freien Willen des Täters voraus? Darf ihn das Recht wegen besonders gravierender Verbrechen als „Feind“, statt als Bürger der Gesellschaft behandeln? Grundfragen, denen der zweite Teil nachgeht.
Der dritte Teil fragt nach den Grenzen zwischen Leben und Tod in der Medizin und nach Zuständigkeit wie Berechtigung, darüber zu entscheiden.
Im ersten Teil des Bandes werden neue Entwicklungen KI-basierter Technologien in diversen Anwendungs- und Entwicklungsbereichen vorgestellt. Im zweiten Teil werden hier zu beobachtende neuartige Mensch-Maschine-Interaktionen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven diskutiert. Im dritten Teil werden diese auf ihre sozialen, ethischen und epistemologischen Implikationen hin befragt.
The overcoming of all human weakness is often viewed as a personal right as well as a common good. But fully overcoming human weakness would undermine the basis for mutual support and recognition. The achievement of complete technical independence from natural forces would end the embeddedness of humanity within natural history. This book defends the necessity of ethical assessment against the automatism of relying on technical developments or market processes. To identify both the values and ethical limits of technology development, criteria for the goodness of human life, and for nature in general, are required. This includes a meta-ethical discussion of moral objectivity, philosophical anthropology, and moral history. On the basis of that discussion, conclusions are drawn about ethical debates in the domains of medicine, biotechnology, and information technology.