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Das Scheitern ist in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen ein ständiger Begleiter der wissenschaftlichen Praxis. Theorien, Hypothesen oder Experimente einzelner Forscher:innen und Forschergruppen scheitern – vorläufig oder endgültig, partiell oder vollständig. Für ein adäquates Verständnis des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses ist es daher unabdingbar, sich mit den Formen, Funktionen, Mechanismen und Auswirkungen des Scheiterns zu befassen, was bis dato allerdings kaum geschieht – weder innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch in der öffentlichen Debatte. Durch diese „Vernachlässigung des Scheiterns“ in den Wissenschaften bleiben auch dessen mitunter produktive Effekte zumeist unerwähnt. Über Versuch und Irrtum führen die „Irrwege“ des Erkenntnisprozesses häufig zu Erfolgen und Lösungen.
Der Band schließt diese Forschungslücke und verbindet dabei Perspektiven aus vielen Bereichen der Wissenschaftsforschung und aus der Wissenschaftspraxis.
Sind Kollektive auf das Handeln ihrer Mitglieder zu reduzieren oder formt sich in kollektiven Urteilen eine eigenständige kollektive Intentionalität? Das Buch zeigt, dass wir nur Fortschritte bei dieser Analyse und derartigen Fragen machen, sofern wir mittels der Differenzierung kollektiver Dispositionen und kollektiver Urteile rekonstruieren, wie Kollektive dazu befähigt werden, über sich selbst zu reflektieren (Metakognition) und sich selbst zu entwerfen. Es ist daher notwendig die etablierten Ansätze kollektiven Handelns, die sich entweder nur auf kollektive Urteile oder aber nur auf kollektive Dispositionen beziehen, miteinander zu synthetisieren, um so Formen kollektiver Akteurschaft unterscheiden zu können.
Die Adäquatheitstheorie ist eine minimalistische und pragmatische Wissenstheorie. Sie ist minimalistisch, weil es über wahre Überzeugung hinausgehend keiner weiteren epistemischen Schlüsseleigenschaft bedarf. Sie ist pragmatisch, weil Adäquatheit epistemische Signifikanz voraussetzt. Klassische Zusatzbedingungen für Wissen, beispielsweise Rechtfertigung oder verlässliche Meinungsbildung, sind lediglich Begleitphänomene.
Während das „moralische Gesetz“ Gegenstand der praktischen Philosophie ist, verweist Kant für die Hauptaufgabe der theoretischen Philosophie – nämlich die Beantwortung der Frage „Was kann ich wissen?“– auf einen Gegenstand der Astronomie: Wir deuten auf einen leuchtenden Punkt am Himmel und die Wissenschaft sagt uns dazu, dass es sich dabei um einen Körper der und der Größe, Masse, Entfernung, Geschwindigkeit und Temperatur handelt, der aus diesen und jenen chemischen Elementen besteht. Wie können wir das wissen? Band III nimmt diese Frage in Angriff – und zwar in Verallgemeinerung auf die „harten“ Naturwissenschaften Physik, Chemie und Kosmologie. Dabei werden spezifische Fragen in den Blick genommen, die seit jeher in der interessierten Öffentlichkeit und auch unter Physikern selbst im weitesten Sinne als „philosophisch“ gelten: „Was ist Gleichzeitigkeit an verschiedenen Orten?“, „Welche Deutung der Quantenmechanik ist die korrekte und was folgt daraus für unser Weltbild?“, „Was folgt für unsere Welt aus der Entropiezunahme gemäß dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik?“ – und nicht zuletzt: „Existierte das Universum von Ewigkeit her oder hat es einen Anfang (und ein Ende)?“
Dieses Buch verfolgt das Ziel zu verdeutlichen, wie das moralische Unrecht, das künftig lebende Individuen durch Handlungen gegenwärtig lebender Akteur:innen erfahren – trotz des Faktums der NichtIdentität – mithilfe eines nicht-personenbezogenen Prinzips identifiziert und das Problem der Nicht-Identität somit gelöst werden kann.
Das Buch versucht eine Präzisierung des Begriffs, indem es die Ausgestaltung von Verantwortung im Werk und Wirken bedeutender Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Karl Barth, Ernst Bloch, Emmanuel Levinas, Max Weber und Carl Friedrich von Weizsäcker nachzeichnet und seine besondere Relevanz in Gesellschaft und Wissenschaft reflektiert. Angesichts einer sich rasant wandelnden Welt mit zentralen Herausforderungen wie Klimawandel und Migration, aber auch Digitalisierung und Forschung zu Künstlicher Intelligenz stellt sich die Frage nach der Verantwortung immer dringlicher.
Obwohl das Thema der menschlichen Schönheit in unserer Gesellschaft omnipräsent ist, wird es in der zeitgenössischen Philosophie nur am Rande diskutiert. Um die Debatte wiederzubeleben, wirft dieses Buch einen systematisch-analytischen und historischen Blick auf menschliche Schönheit und diskutiert dabei auch die Erkenntnisse der empirischen Attraktivitätsforschung. Den Ausgangspunkt bildet hierbei die Frage, ob menschliche Schönheit „von innen“ kommt. Inspiriert von Kants, Schillers und Burkes Sicht auf menschliche Schönheit entwickelt dieses Buch eine charakterologische Theorie, der zufolge menschliche Schönheit sinnlich wahrnehmbare Liebenswürdigkeit ist. Bei einem schönen Menschen trifft physische Schönheit auf den sinnlich wahrnehmbaren, körpergebundenen Ausdruck innerer Schönheit, verstanden als beziehungsrelevante Tugendhaftigkeit.
Für die Philosophie ist eine Explikation der Begriffsrede sowie von Verfahren der Analyse und Bildung von Begriffen ein grundlegendes Anliegen. Es wird dafür argumentiert, dass die sprachtheoretische Tradition das Begriffliche zu einseitig betrachtet. Kontrastierend werden aus der philosophischen Tradition diejenigen ideengeschichtlichen Linien herausgearbeitet (von Platon über Kant bis zu Wittgenstein, Dingler und Lorenzen), in welchen die Begriffe und das Begreifen als eine Sache des Handelns und wechselweise das Handeln als eine begriffliche Sache betrachtet werden. Der Begriff der Regel erweist sich dabei als für das Handeln wesentlich. Hinsichtlich der Begriffsbildungsverfahren wird daraufhin als methodisch zentrale Frage erarbeitet, wie Systeme von Regeln im Rahmen einer Praxis strukturiert sind bzw. sein sollten.
Während derzeit über die richtige Methode in der Grundlagenforschung heftig gestritten wird, lohnt ein Blick in die Vergangenheit. Nicht anders als heute hielten schon um 1800 viele Denker nach tiefen Symmetrien Ausschau – eine Suche, die sie in ihren eigenen Kategorien führten. Was das damals genau bedeutet hat und was sich daraus noch heute lernen lässt, zeigen in diesem Band auf kontroverse Weise Physiker, Philosophen und Wissenschaftshistoriker. Genies von Newton bis Hegel werden in frisches Licht getaucht und etablierte Resultate zum Auge oder zum UV-Licht werden neu beleuchtet.
Die Daseinsberechtigung und Aufgaben der Philosophie werden am Anfang des 20. Jahrhunderts durch die zunehmende Geltung anderer Disziplinen stark infrage gestellt. Philosoph:innen reagieren auf diese Infragestellung strategisch: Sie delegitimieren diese Kritik mit gezielten Argumenten, um dadurch ihre eigene philosophische Position begründen und die Deutungsmacht ihrer Disziplin rehabilitieren zu können. Indem die Selbstpositionierungen der drei prominenten philosophischen Paradigmen Phänomenologie, Wiener Kreis und Kritische Theorie explizit gemacht werden, gewährt dieses Buch Einsichten in das Selbstverständnis der westlichen Philosophie. Die kritische Analyse zeigt, wie sich die Philosophie als Disziplin mit ihrem Anspruch auf Wahrheit bis heute behauptet.