Das Buch beschäftigt sich mit einer traditionsreichen, aber aus der Mode gekommenen Antwort auf die Frage nach dem introspektiven Zugang zu unseren eigenen geistigen Zuständen: Introspektion ist, dieser Antwort gemäß, nach dem Modell der Wahrnehmung der Außenwelt zu konstruieren. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Diskussion in der repräsentationalistischen Philosophie des Geistes verteidigt das Buch die These von der Introspektion als innerer Wahrnehmung gegen die Kritik von Autoren wie S. Shoemaker und gegen alternative Entwürfe, wie F. Dretskes Theorie der Introspektion als verschobener Wahrnehmung. Aus dem Vergleich konträrer Ansätze in der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes geht die ganz und gar antifundamentalistische Philosophie von Sellars als eindeutiger Gewinner hervor.
Eines der erfolgreichsten Modelle für Visualisierungen in den verschiedensten Wissenschaften sind die sogenannten Euler -Diagramme. Sie dienten ursprünglich dazu, die formale Gültigkeit von Syllogismen der traditionellen Logik einsichtig zu machen. Der Autor entwickelt ein auf Euler -Diagrammen basierendes, erstmals adäquates Entscheidungsverfahren für die Syllogistik und analysiert die Unzulänglichkeiten bisheriger Entwürfe.
In der 'Kognitivismusdebatte' geht es um die Frage, ob sich in moralischen Urteilen Erkenntnisse aussprechen. Ausgehend von einer Gegenüberstellung der moralphilosophischen Theorien Humes und Kants wird der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt vertretene Kognitivismus in allen seinen Spielarten diskutiert. Die Analyse zeigt, daß keine der angebotenen kognitivistischen Positionen haltbar ist. Als positive Bestimmung einer adäquaten Theorie der Moral ergibt sich, daß sie erstens empiristisch ausfallen sollte, zweitens ohne die Annahme auskommen muß, daß moralische Urteile auf einer Stufe mit Erkenntnissen stehen, drittens an der rationalen Diskutierbarkeit moralischer Probleme festhalten kann und viertens nicht annehmen muß, daß durch den Nonkognitivismus die praktische Umsetzung moralischer Anliegen erschwert wird.
In den heutigen Sozialwissenschaften herrscht eine Vorstellung von praktischer Rationalität vor, die auf David Hume zurückgeht. Dieser Vorstellung zufolge ist die paradigmatische Form der praktischen Vernunft die Zweckrationalität. Handlungen und Entscheidungen können rational begründet werden, diese Begründungen setzen aber zwangsläufig Handlungsziele (Wünsche oder Präferenzen) voraus, die ihrerseits nicht weiter rational begründbar sind, wohl aber als Motive eine sehr wichtige Funktion für unsere Handlungen besitzen. Was spricht eigentlich für diese einflußreiche Vorstellung der praktischen Vernunft? Heuers Buch bietet eine aufschlußreiche Auseinandersetzung mit dem humeschen Ansatz einer Theorie der praktischen Vernunft. Heuers zentrales – kritisches – Anliegen ist es zu zeigen, daß unseren Wünschen nicht die normative Bedeutung zukommt, die ihnen von den Humeanern zugeschrieben wird.
Hegels Werk erscheint als ein skurriler Anachronismus. Die Probleme der zeitgenössischen Philosophie sind andere, bekennende Hegelianer gibt es kaum noch, und aus gutem Grund herrscht ein antimetaphysischer Grundkonsens. Schaut man jedoch genauer hin, wird deutlich, daß sich die gegenwärtige analytische Philosophie weit weniger von Hegel entfernt hat, als sie selber glaubt und als nötig wäre. Das Buch macht Hegels erkenntnistheoretisches Anliegen zugänglich, indem es die 'kleine' Logik in eine logisch-semantische Sprache überträgt, die dem Instrumentarium der zeitgenössischen Philosophie gerecht wird. Rezensionen zu diesem Buch sind erschienen in: - Hegel-Studien 37 (2002), S. 235-238 (Christoph Halbig) - Owl of Minerva. Journal of the Hegel Society of America 36 (2004), S. 51-54 (Nectarios G. Limnatis) - Philosophischer Literaturanzeiger 57 (2004), S. 314-319 (Attila Karakus)
Die modale Syllogistik des Aristoteles ist für die logische Forschung des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute ein Rätsel. Die Konstruktion einer als Kontrollorgan geeigneten globalen Formalisierung der Logik des Aristoteles konnte bisher nicht durchgeführt werden. Während die assertorische Syllogistik des Aristoteles vollständig in die moderne Logik, genauer: in die einstellige Prädikatenlogik, integriert werden konnte, hat sich die modale Syllogistik des Stagiriten beharrlich dem Versuch einer modal-prädikatenlogischen Interpretation widersetzt. Eine noch zu lösende Aufgabe der modernen Logik besteht daher in der Integration der modalen Syllogistik des Aristoteles in die moderne modale Prädikatenlogik. Auf der Grundlage der modernen Modallogik entwickelt das vorliegende Buch eine textnahe modal-prädikatenlogische Interpretation der modalen Syllogistik des Aristoteles in der Absicht, diese als kohärentes und konsistentes Gebilde nachzuweisen.