Vorwort und Danksagung

In: Rationalität philosophischer Forschung
Author:
Daniel Minkin
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Kants Einschätzung, dass die Metaphysik ein Kampfplatz endloser Streitigkeiten1 sei, angewandt auf die Situation der heutigen Philosophie, ist wohl noch treffender als zu seiner Zeit. Denn wenn es etwas gibt, über das ansatzweise Konsens existiert, dann ist es v.a. die Überzeugung, dass es in der Philosophie kaum etwas gibt, über das Konsens herrscht. Diese Situation wurde oftmals zum Anlass genommen, verschiedene und gegensätzliche Schlüsse zu ziehen: Zum einen wurde aus dieser Situation die Konsequenz gezogen, dass Philosophie aus dem Club der Wissenschaften ausgeschlossen werden sollte, da der tiefgreifende Dissens jeglichen epistemischen Fortschritt verhindere. Andererseits sahen viele gerade in dem philosophischen Dissens die zu wertschätzende Eigenart einer grundlegenden Wissenschaft. In der hier vorliegenden Dissertation, die ich für die Veröffentlichung im Mentis-Verlag überarbeitet habe, möchte ich die geschilderte Lage dagegen zum Ausgangspunkt einer Untersuchung der Grundlagen philosophischer Positionierungen machen. Unter »philosophischer Positionierung« verstehe ich ganz allgemein das Einnehmen von Positionen, die als philosophisch aufgefasst werden. Da solche Positionierungen nach den Maßstäben unseres Faches sich rational bzw. epistemisch gerechtfertigt zu vollziehen haben, verstehe ich die hier vorgelegte Untersuchung als eine Prüfung auf die Erfüllung des Selbstanspruchs (eines Teils) der zeitgenössischen Philosophie.

Trotz der sehr egozentrisch wirkenden Widmung, bin ich einer großen Menge von Personen zu Dank verpflichtet, ohne die diese Arbeit nicht realisiert werden konnte. Leider kann ich hier nicht alle Personen und Organisationen anführen, denen mein Dank gilt. Der Einfluss auf mich und meine Arbeit durch einige dieser Personen und Organisationen war aber so groß, dass sie hier genannt werden müssen: Erste Überlegungen zu diesem Thema stellte ich bereits 2013, kurz nach dem Ende meines Philosophiestudiums an der Justus-Liebig-Universität Gießen, an. Doch ohne die fordernde und fördernde Ausbildung meiner Dozenten der Theoretischen Philosophie Oliver Schütze und Norman Hammel wären diese Überlegungen nicht möglich gewesen.

2013 trat ich eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf an. Ich kam in eine Atmosphäre, die hinsichtlich des Fortschritts der Fertigstellung sehr förderlich war. Für die Hilfe und wertvolle Diskussionen danke ich diversen Kolleg*innen an diesem Institut und insbesondere Svenja Wiertz für die kollegiale Unterstützung.

Besonders profitiert habe ich von Diskussionen, die im Rahmen diverser Vorträge, Kolloquien und Oberseminare entstanden, in denen ich Teile meiner Arbeit vorstellen durfte. Aus diesem Grund danke ich auch allen Beteiligten dieser Diskussionen und v.a. den Organisator*innen dieser Veranstaltungen. An dieser Stelle möchte ich den GAP-Doktoranden-Workshop zur Wissenschaftsphilosophie hervorheben, der 2017 von Thorsten Wilholt im Institut für Philosophie der Leibniz-Universität Hannover veranstaltet wurde. Das Konzept und die Durchführung dieses Workshops ermöglichten mir ein besonders tiefes Verständnis der Zusammenhänge, die ich im Folgenden darstelle. Wertvolle und – glücklicherweise – längere Gespräche führte ich mit Marie Kaiser, Mathias Frisch und Uljana Feest. Für die Organisation und die mehr als bloß zuvorkommende Hilfe danke ich weiterhin Torsten Wilholt.

Auch außerhalb solcher Veranstaltungen habe ich von der Kommunikation mit diversen Philosoph*innen profitiert, die sich die Zeit genommen haben, meine teilweise wohl wirren Überlegungen zu prüfen: Holm Tetens und Wolfgang Detel haben das Gesamtkonzept geprüft und führten sehr wertvolle Hinweise und Kritikpunkte an. Hans-Julius Schneider hat mir bei der Lektüre der Wittgenstein’schen Texte sehr geholfen. Markus Schrenk gab mir wichtiges Feedback zu dem Hauptargument meiner Arbeit2. Auch durch Josef Mitterer und Winfried Schröder bin ich zu neuen Erkenntnissen gelangt. Paul Hoyningen-Huene hat sich sogar bereit erklärt, ein Teil meines Manuskripts zu lesen und zu kommentieren, was mir sehr geholfen hat.

Neben diesen Experten gab es weitere Personen, die die Arbeit um einiges veredelt haben. So haben Norbert Bayer, Birgit Benzing, Gerhard Dotzauer und Christoph Schäfer Teile des Manuskripts korrekturgelesen, mir mit sehr nützlichen inhaltlichen, orthographischen, grammatischen und schreibstrategischen Hinweisen geholfen. All diesen Personen sei herzlich gedankt.

Ina Drescher-Bonny hat mir hinsichtlich der organisatorischen Durchführung der gesamten Promotion an der Philipps-Universität Marburg mit Rat zur Seite gestanden.

Zu danken habe ich natürlich auch dem Mentis-Verlag und v.a. Michael Kienecker, der von Anfang an den Prozess der Veröffentlichung geleitet und mit viel Geduld mich in diesem Prozess betreut hat. In diesem Zusammenhang danke ich auch Lisa Sauerwald ebenfalls vom Mentis-Verlag für die Arbeit am Manuskript und damit zusammenhängende Beratung.

Obwohl alle Personen und Institutionen, die ich soeben aufgezählt habe, mit viel Empathie und Mühe mehr als bloß wertvolle Hilfe geleistet haben, kann ich nicht anders, als zwei Personen in besonderer Weise anzusprechen, da sie den größten Anteil daran besitzen, dass die Dissertation überhaupt möglich wurde: In meinem zweiten Semester in Gießen wurde Matthias Vogel Professor für Theoretische Philosophie, kurz darauf lernte ich Alexander Becker kennen. Zu dieser Zeit und v.a. durch die Begegnung mit ihnen begann die prägendste Zeit meiner Ausbildung. Den Großteil der Kompetenzen und Inhalte, die nötig waren, diese Arbeit zu schreiben, erlernte ich durch ihr Engagement. Matthias Vogel gab mir bereits im Studium die Möglichkeit, noch tiefer als gewöhnlich in die Theoretische Philosophie einzutauchen, indem er mich in ein Forschungskolloquium einlud und mich auch institutionell gefördert hat. Durch das Angebot, als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten, war Alexander Becker in besonderer Weise dafür verantwortlich, dass ich mein erstes wichtiges Berufsziel erreicht hatte und institutionell sowie finanziell den Raum bekam, den ich brauchte, um die Promotion erfolgreich abzuschließen. Und auch unabhängig von institutionellen Aspekten hat er mich in so vielen Hinsichten unterstützt, dass ich sie hier nicht alle aufführen kann. Für das Vertrauen, die Förderung und Rückendeckung über Jahre bin ich diesen beiden Lehrern zu unaussprechlichem Dank verpflichtet.

Mehr als das Glück, in der Wissenschaft zu arbeiten, bedeutet mir dasjenige, einige der genannten Personen als meine Freund*innen bezeichnen zu dürfen. Nicht nur sie, sondern viele weitere Freund*innen begleiteten und begleiten mich in den dunklen und hellen Momenten meines auch nicht-philosophischen Lebens und lenkten mich durch die gemeinsame Zeit und großartige Gespräche auch mal von der Philosophie und dem Stress der Promotion ab. Dasselbe gilt für die folgenden Personen: C.D.W, S.S., A.J. Ihnen allen schulde ich großen Dank. Diese und andere Menschen haben in den vergangenen Jahren viel Mühe investiert, mich zu verstehen. Doch am meisten fühle ich mich von Johanna Goecke verstanden. Für ihre Achtsamkeit, ihr Verständnis und dafür, dass sie mich zu neuen Ideen inspiriert und für mich da ist, schulde ich Ihr den größten Dank!

1

Vgl. Kant (KrV), A VIII.

2

Vgl. unten, S. 298.

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