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Die Forschung an Kindern gehört zu den besonders umstrittenen Themenbereichen der medizinischen Ethik, da diese gemeinhin undifferenziert mit der Forschung an nicht einwilligungsfähigen Erwachsenen zusammengebracht wird. Die Arbeit macht deutlich, dass die Forschung an Kindern eine Reihe pädiatriespezifischer Probleme aufwirft, die sich nicht auf die Problemkonstellation der Forschung beispielsweise an Alzheimer-Patienten übertragen lassen. Daher wird dafür plädiert, die Forschung an Kindern als eigenständiges Problem zu betrachten. Es werden drei unterschiedliche Bewertungsmöglichkeiten der Forschung an Kindern dargestellt und diese einer kritischen philosophischen Analyse unterzogen. Insbesondere wird der Begriff der Fremdnützigkeit und des minimalen Risikos thematisiert und der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen eine fremdnützige Studie erfolgen müsse, damit sie nicht gegen das Kant’sche Instrumentalisierungsverbot verstößt.
Diese Arbeit benennt zunächst die in der Klonierungsdebatte vorgebrachten ethischen Argumente und geht in einem zweiten Schritt der Frage nach, wie das ethische Problem der Humanklonierung im Fernsehen vermittelt wird, und welche impliziten Botschaften und Weltdeutungen medial transportiert werden. Die Analyse von 25 Fernsehdokumentationen zum Thema zeigt, dass das Fernsehen zwar dazu neigt, Ambiguität zu verstärken und das Problemfeld vorrangig in der kompromisslosen Alternative von Pro und Kontra darzustellen. Gleichzeitig aber zeigt die Untersuchung, dass das Fernsehen die Chance hat, durch den Rekurs auf geteilte Intuitionen die existentiellen Menschheitsfragen und die Frage nach dem Menschenbild in den Vordergrund zu rücken. Dies geschieht jedoch nicht ohne eine Reihe impliziter medialer Voreinnahmen, die einer kritischen Beurteilung unterzogen werden.
Im Zuge des gegenwärtigen Transformationsprozesses der modernen Medizin treten zunehmend präferenzorientierte Angebote in den Vordergrund. Dieser Wandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Identität der Medizin, es stellen sich auch Fragen nach den Grenzen ihrer Wandelbarkeit. Der Beitrag untersucht am Beispiel der Anti-Aging-Medizin die verschiedenen Fragen, die sich aus einer präferenzorientierten Medizin ergeben. Nach einer Übersicht über Definition und Zielsetzung der Anti-Aging-Medizin sowie einer Inbezugsetzung der Identität der Medizin mit den Ansätzen der Anti-Aging-Medizin wird eine moralische Bewertung der Anti-Aging-Medizin gegeben. Der Autor plädiert dafür, jeder Lebensphase, auch der des Alterns, ihren eigenen inhärenten Wert zuzuschreiben. Er kommt zu dem Schluss, dass sich die Medizin als Institution der Hilfe nicht dafür hergeben sollte, nur das leistungsfähige und attraktive Alter zu födern, sondern sich vielmehr alternativ dafür einsetzen sollte, einen gesunden Umgang mit dem Altern zu unterstützen.
Die Arbeit zielt darauf ab, die Medizin in ihrem gegenwärtigen Veränderungsprozess kritisch zu beleuchten. Es werden drei markante Umbrüche der modernen Medizin herausgearbeitet und einer ethisch-anthropologischen Kritik unterzogen. Die Umbrüche betreffen die Entgrenzung der Ansprüche an die Medizin im Kontext einer Ideologie des mangellosen Lebens, die Loslösung der Medizin vom normativen Gehalt der ärztlichen Hilfe zur ideologieanfälligen Dienstleistung auf Wunsch und schließlich die zunehmende Implementierung ökonomischer Denk- und Wertmuster in die Medizin hinein. Hierbei zeigt sich, dass gerade die Allianz dieser drei Umbrüche die Gefahr in sich birgt, dass die Medizin sich allein an den Kundenwünschen und den ökonomischen Selbstgesetzlichkeiten orientieren könnte und hierbei ihre ureigene Identität als Institution der Hilfe dadurch überlagern lassen könnte. Es wird dafür plädiert, die Medizin ethisch und anthropologisch neu am Leitbild des Menschen als grundsätzlich vulnerables und angewiesenes Wesen zu orientieren, woraus sich die nicht hintergehbare Verpflichtung der Medizin ableitet, die soziale und karitative Dimension ihres Tuns aufrechtzuerhalten und diese nicht dem Kriterium der Marktfähigkeit unterzuordnen.