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Zusammenfassung
Pflege ist eine soziale Praxis und als professionelle berufliche Tätigkeit ein Handeln in Hilfesituationen. Eingebettet in ein weitgehend ökonomisch geprägtes Gesundheitssystem bekommt pflegerisches Handeln einen Warencharakter. Aus einer sorgenden Beziehung wird eine Dienstleistungsbeziehung mit der Folge einer Entfremdung, Verdinglichung und Objektivierung. Kritische Theorien bieten eine Folie für einen normativ gehaltvollen Begriff pflegerischen Handels. Foucaults Machtanalytik und Ökonomisierungskritik in Verbindung mit kritischen Theorien der Frankfurter Schule und Ansätze einer kritischen Leibphänomenologie ermöglichen mittels immanenter Kritik die Praxis und die Funktionslogik des Gesundheitssystems zu transformieren. Pflegewissenschaft als kritisches Programm zeigt auf, dass die Pflege ihren eigenen therapeutischen Kern vertritt und nicht ableitbar ist aus der Medizin oder anderen Bezugswissenschaften.
Wie ist das Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen in der Medizin zu verstehen? Wer definiert, was krank und gesund ist? Wie soll die Gesundheitsversorgung in Zukunft ausgerichtet sein? Gehören gutes Leben und gutes Sterben zu den Aufgaben der Medizin? Die Philosophie kann Mediziner:innen sowohl in ihrer Forschungstätigkeit als auch in ihrer klinischen Praxis unterstützen, indem sie Reflexionsmöglichkeiten zu diesen und weiteren Fragen anbietet. Das Buch versammelt unter anderem Beiträge aus Wissenschafts- und Erkenntnistheorie, Anthropologie, Phänomenologie, Technikphilosophie, Sozialphilosophie und Ethik.