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Zusammenfassung
Aktuelle Technologieentwicklungen der Medizin stellen uns vor diverse normative Herausforderungen und führen zu neuen Mensch-Technik-Verhältnissen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit die bekannten anthropologischen Deutungsmodelle des Homo faber, der/des Cyborg oder die Idee des Menschen als eines Mängelwesens diese Veränderungen noch ausreichend abbilden. Exemplarisch gehen wir dieser Frage mit Blick auf die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, von Neurotechnologien, Selbstvermessungstechnologien und sozialen Roboter nach. Es zeigt sich, dass sich die hier zu beobachtenden neuen Formen der Mensch-Maschine-Interaktion nur bedingt durch bisherige anthropologische Konzepte begreifen lassen. Dies gilt insbesondere für den interaktiven, reaktiven, adaptiven und epistemisch opaken Charakter von aktuellen Technologien sowie für deren Tendenz zur Inkorporation und Imitation menschlicher Eigenschaften.
Wie ist das Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen in der Medizin zu verstehen? Wer definiert, was krank und gesund ist? Wie soll die Gesundheitsversorgung in Zukunft ausgerichtet sein? Gehören gutes Leben und gutes Sterben zu den Aufgaben der Medizin? Die Philosophie kann Mediziner:innen sowohl in ihrer Forschungstätigkeit als auch in ihrer klinischen Praxis unterstützen, indem sie Reflexionsmöglichkeiten zu diesen und weiteren Fragen anbietet. Das Buch versammelt unter anderem Beiträge aus Wissenschafts- und Erkenntnistheorie, Anthropologie, Phänomenologie, Technikphilosophie, Sozialphilosophie und Ethik.